Zum Jahreswechsel lesen wir zahlreiche Rück- und Ausblicke. Prognosen, die Wahrheit werden oder auch nicht und jede Menge mehr oder weniger guter Wünsche.
Bei der Justage meiner Glaskugel…
Also habe ich meine Glaskugel poliert und mal geschaut, was ich so sagen kann…
Der Anbieter „Simyo“ gehörte zur Avantgarde des möglichst einfachen Telefonierens in Deutschland, nachdem der Kaffee-Röster Tchibo im Netz von o2 die Revolution ins Rollen gebracht hatte, zeigte Simyo, wie man das richtig macht: „Weil einfach, einfach einfach ist.“
Ein einfacher Tarif, einfaches Handling und Preise, die bisher für „unmöglich“ gehalten worden waren: Nur ein Preis für Minuten und SMS zu jeder Zeit in alle Netze, die Branche stand Kopf.
Simyo SIM-Karte (Mini-Format, der BlackBerry braucht die Micro-Version!)
Die Meldung vom 1.4. war – Sie haben es sich sicher gedacht – ein Aprilscherz, aber nicht in allen Details – hier die fehlenden Hintergrundinformationen.
Als Simyo einst als Mutter aller E-Plus Discounter mit sensationellen 19 Cent pro Minute startete, wackelte die deutsche Mobilfunkwelt. 19 Cent pro Minute, 19 Cent pro SMS, das war damals eine Kampfansage an die etablierte Welt mit Minutenpreisen zwischen 29 und 99 Cent. Daten waren damals noch unerschwinglich, die bahnbrechenden 24 Cent/MB kamen erst ein wenig später.
Daß das o2 Netz derzeit stellen- und zeitweise ein wenig bis dramatisch überlastet ist, haben wir ja inzwischen gemerkt… Datensparsamkeit ist aus der Mode gekommen.
Vertragsverlängerungen sind manchmal ein zweischneidiges Schwert, bieten öfters jedoch auch gute Angebote. Ich interessierte mich für einen Blackberry 9105 und da ich ein verlängerbares Abo hatte, schaute ich mich um. Was mir nun in der Schweiz angeboten wurde, ist zumindest interessant. Es soll eine Botschaft sein an alle Kunden, sich wieder an einen Grundsatz zu erinnern: erst rechnen, dann kaufen.
Verzweiflung, Wut und viel Schadenfreude hat der viertägige Mega-Crash beim Smartphone Anbieter Research in Motion, kurz RIM, besser bekannt als BlackBerry ausgelöst. Investoren rufen nach Zerschlagung und Verkauf und haben dabei in erster Linie ihre Renditen im Blick, enttäuschte Nutzer wünschen sich RIM auf den Abfallhaufen der Geschichte, doch das ist alles viel zu kurzsichtig.
Was sollten wir aus diesem größten anzunehmenden Unfall der mobilen Internet Geschichte lernen?
Der BlackBerry, die Brombeere, ein mobiles Status-Symbol in den USA, beliebt bei der Jugend in Großbritannien. Auch Geschäftsleute und Kenner in Deutschland schwören drauf, die breite Masse bevorzugt das „Eifon“ oder spielt mit Androiden. Ausgerechnet jetzt ist das BlackBerry-System zum zweiten Mal in zwei Tagen komplett ausgestiegen, seit heute auch bei den Hochsicherheits-Systemen der Geschäftskunden 😦
Volker Weber, bekannt als „vowe“ und geschätzter Kollege bei der Computerfachzeitschrift c’t formulierte es im Gespräch mit einem hochrangigen Nokia (sic!) Manager sehr anschaulich: „My Blackberry is my parachute“ (zu deutsch: Mein BlackBerry ist immer mit dabei, das ist mein Rettungsfallschirm.) Dieser Satz bringt es ziemlich auf den Punkt.